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On the Way to New Work

Wenn Arbeit zu etwas wird, was Menschen stärkt

von Swantje Allmers (Autor:in) Christoph Magnussen (Autor:in) Michael Trautmann (Autor:in)
402 Seiten

Zusammenfassung

„New Work ist mehr als Tischkicker, Sofas und Hunde im Büro, es ist die Chance für mehr Sinnhaftigkeit und echte Antworten auf die großen Herausforderungen unserer Zeit.“
Tina Müller, CEO Douglas Group

„Dieses Buch ist eine frohe Botschaft für alle, die sich bei dem Wort Veränderung nicht sofort im Blackberry verkrallen. Wenn das Bild der Arbeit neu entworfen werden muss, dann ist dieses Buch die Sixtinische Kapelle.“ Micky Beisenherz, Autor, Moderator und kritischer Geist

„Seit über 300 Podcast-Folgen sind Christoph und Michael ‚On The Way to New Work’. Zusammen mit Swantje haben sie nun das lange versprochene Buch nachgelegt. Es dürfte der Goldstandard werden für deutschsprachige Literatur zu diesem Thema. Ich weiß, wie viel Arbeit und Leidenschaft darin stecken.“
Philipp Westermeyer, Gründer und CEO Online Marketing Rockstars

Was steckt hinter New Work, was bringt und wie funktioniert es? Nur selten ist klar, was genau darunter zu verstehen ist. „On The Way to New Work“ ist ein lebensnahes und unterhaltsames Buch für Menschen, die tiefer in das Thema New Work eintauchen wollen. Es möchte Menschen für das Arbeitsleben stärken. Es ist ein Begleiter auf dem Weg zu New Work und liefert einen fundierten Überblick sowie konkrete Tools, um den Begriff mit Leben zu füllen. Das Buch inspiriert, Neues auszuprobieren und umzudenken, und bietet dabei zahlreiche Ansatzpunkte, wie dies im Alltag aussehen kann.

Über die Autor:innen:
Swantje Allmers unterstützt als Executive Coach und Beraterin Führungskräfte, Teams und Unternehmen auf dem Weg zu neuem Arbeiten in den Bereichen Selbstmanagement, Leadership Agilität, Organisationsentwicklung sowie Change und Transformation. Sie ist Co-Gründerin und Geschäftsführerin der NWMS GmbH (New Work Masterskills).

Dr. Michael Trautmann war geschäftsführender Partner bei Springer & Jacoby und als Global CMO jüngster Topmanager bei der Audi AG. Heute begleitet er Unternehmen, Marken und Menschen dabei, an ihrer Ausrichtung zu arbeiten. Er ist Co-Host des Podcasts „On The Way to New Work“ und Co-Gründer der NWMS GmbH (New Work Masterskills).

Christoph Magnussen berät mit seiner Firma Blackboat Unternehmen bei der Einführung von technologischen, kulturellen und räumlichen Lösungen, um die Zusammenarbeit nachhaltig zu stärken. Er ist ein gefragter Keynote-Speaker für Digitalisierung und Neue Arbeit sowie Co-Host des Podcasts „On The Way to New Work“.

„Die Autor:innen nehmen uns mit auf eine Reise, an der wir alle teilnehmen werden, auch wenn wir sie nicht gebucht haben.“
Claudia Willvonseder, ehe. Global CMO IKEA und Geschäftsführerin Dr. Oetker

„Ich glaube, dass wir im 21. Jahrhundert die Möglichkeit haben, die Arbeit um das Leben herum zu bauen.“
Sascha Lobo, Blogger, Autor und Journalist

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis





On the Way to New Work

Wenn Arbeit zu etwas wird,
das Menschen stärkt

 

von

 

Swantje Allmers
Michael Trautmann

 

und

 

Christoph Magnussen

 

 

 

 

 

 

 

 

Verlag Franz Vahlen München

VIIVorwort von ­Verena Pausder

Wer in die Zukunft sieht, sieht vor allem Unsicherheit: Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit und der letzte Bericht des Weltklimarats ernüchternd. Bei der Digitalisierung fallen wir in Europa zurück, verlieren immer mehr an digitaler Wettbewerbsfähigkeit, während alle großen Tech-Firmen in den USA oder China gegrendet werden. Unsere Kinder bekommen in unserem Bildungssystem heute nicht die Fähigkeiten mit auf den Weg, die sie für die Lebens- und Arbeitswelt von morgen brauchen.

Was wie eine düstere Prognose wirkt, ist aber vor allem ein Handlungs-Appell an uns alle, es ab jetzt besser zu machen. Ein Appell, zu überdenken, wie wir heute lernen, arbeiten, führen und Politik machen. Und ein Appell, auch die Kosten des Nicht-Tuns zu berücksichtigen, also mehr Schmerz zu empfinden ob all der Dinge, die wir bisher aus fehlendem Mut nicht versucht und ausprobiert haben.

Das fängt in den Schulen an. Hören wir auf, Kindern den Weg und das Ziel vorzuschreiben. Schulen brauchen mehr Freiräume. Ermöglichen wir das zum Beispiel mit einem FREI-Day: An einem Tag in der Woche arbeiten Kinder an einem Projekt ihrer Wahl – mit engem Bezug zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung – und Lehrer:innen können mit neuen Lernmethoden experimentieren. Und Entschlacken wir das Curriculum, um mehr Platz für digitale Bildung, Kreativität und fächerübergreifenden Unterricht zu schaffen! Muten wir unseren Kindern mehr Eigenständigkeit und Freiheit zu, damit sie lernen, ihre eigenen Antworten auf die Fragen der Zukunft zu finden. Bilden wir sie zu Gestalter:innen der Zukunft aus, damit sie ihr volles Potenzial entfalten und an den Herausforderungen von morgen mitarbeiten können.

Lassen wir auch in Unternehmen die Mitarbeiter:innen von der Leine. Statt festzulegen, wo, wie und wann Menschen arbeiten, ermöglichen wir ihnen lieber eine Arbeit, die sie wirklich, wirklich wollen. Das bringt die besten Leistungen jedes:r Einzelnen hervor. Denn die Mitarbeitenden werden ja bezahlt, weil sie denken und nicht, weil sie da sind. Damit wird Vertrauen zur Basis unseres Führungsverständnisses und wir treten bei der Arbeit nicht nur professionell „kontrolliert“ auf, sondern als Menschen, die Ecken, Kanten, Bedürfnisse und Familien haben.

Und seien wir selbst wählerisch, worauf wir unsere Fähigkeiten, unsere Zeit und Konzentration verwenden. Trauen wir uns, nach dem „Warum“ zu fragen. Denn wer weiß, warum er oder sie etwas tut, kann aus seiner Arbeit mehr Energie ziehen, als dass sie Energie frisst. Sich mit seinen Talenten und Fähigkeiten für ein höheres gesellschaftliches Ziel einzusetzen, ist nicht nur ehrenwert, sondern führt zu Motivationsschüben, einer höheren Job-Zufriedenheit und uns alle ein Stück näher an unser Ziel, die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern.

VIIIUnd wenn wir unsere Schulen neu aufgestellt, unsere Unternehmen menschlicher gestaltet haben und uns unserem individuellen „Warum“ bewusst sind, dann bringen wir auch mehr Mut in die Politik. Wir hören auf, den Zugang zu Spitzenämtern nur über Parteikarrieren zu kontrollieren, sondern ermutigen Quereinsteiger:innen, ihre Erfahrungen in die Politik einzubringen. Wir trauen uns, ambitionierte Ziele auszusprechen und den Fortschritt transparent zu messen – auch wenn das heißt, Fehler eingestehen zu müssen. Wir hören mit Jugendbeiräten in Ministerien den Ideen der kommenden Generationen zu, statt nur von oben herab zu erklären, warum vieles nicht geht.

Und wir erkennen an, dass wir nicht immer nur Forderungen an Politik oder Großkonzerne stellen dürfen, sondern selbst Verantwortung übernehmen müssen.

Wir alle haben viel zu tun, damit Deutschland und Europa auch in Zukunft als Innovationsstandorte relevant bleiben. Deshalb wünsche ich mir, dass dieses Buch viele Leser:innen dazu inspiriert, mutiger zu sein, unternehmerischer zu denken und immer das Ziel vor Augen zu haben, gesellschaftlich etwas bewegen zu wollen – ein Teil der Lösung zu werden. Diese Lösungen werden wir brauchen, denn das entscheidende Jahrzehnt hat bereits begonnen.

IXEinführung

„Die Menschen, die so verrückt sind zu glauben, dass sie
die Welt verändern können, sind diejenigen, die es tun.“

Steve Jobs, Unternehmer und Visionär

Die Welt, in der wir leben und arbeiten, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gewandelt – sowohl kulturell als auch technologisch. Ein Wandel, der in Zukunft mit noch höherer Geschwindigkeit stattfinden wird, getrieben durch neue Technologien und den großen Herausforderungen, vor denen wir stehen. Die Corona-Pandemie hat unseren Arbeits- und Lebensalltag ebenfalls verändert. Gleichzeitig werden die Grenzen unseres bisherigen Wachstums immer offensichtlicher, wenn wir uns den Zustand unseres Planeten anschauen. Nichts davon kommt ohne Vorwarnung. Der Philosoph Frithjof Bergmann hat dies in den frühen 1980er-Jahren vorhergesehen, als er die vier Tsunamis benannte:

1. die sich immer weiter öffnende Schere zwischen obszönem Reichtum und schrecklicher Armut,

2. die Verschwendung unserer natürlichen Ressourcen,

3. die fortschreitende Zerstörung unseres Klimas,

4. die Zerstörung unserer Kultur.

Bergmann sah die Ursachen der vier Tsunamis in einer fehlgeleiteten Entwicklung unseres Verständnisses von Arbeit und Wirtschaft. Für viele Menschen sei Arbeit zu etwas geworden, das krank mache und schwäche. In der von ihm gegrendeten New-Work-Bewegung sah er die Chance, diese Entwicklungen umzukehren und Menschen zu stärken.

Wir brauchen mehr denn je nachhaltige Formen des Wachstums und Wirtschaftens, um die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu bewältigen und in Chancen für uns alle zu verwandeln. Das, was uns hierhergebracht hat, wird uns nicht weiterbringen. New Work ist – fasst man den Begriff weit genug – ein Teil der Lösung. Es ist weit mehr als ein Modebegriff oder der Versuch, Arbeit für eine kleine Gruppe ohnehin privilegierter Menschen noch angenehmer zu gestalten. Neues Arbeiten und neues Wirtschaften muss jede:n erreichen – von den Mitarbeitenden im Supermarkt, in der Pflege oder der Fabrik bis hin zu den Vorstandsvorsitzenden der DAX-Konzerne. Es gibt zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass es geht, und die Erkenntnis, dass eine umfassende Veränderung nur so funktionieren kann, verbreitet sich.

Dieses Buch befasst sich mit der Frage, wie Arbeit zu etwas wird, das Menschen stärkt, Organisationen resilienter macht und zur Lösung unserer gesellschaftlichen Herausforderungen beiträgt. Es ist eine Synopse aus über 300 Podcast-Gesprächen, unseren Erfahrungen aus Beratungsmandaten, Coachings, Unternehmensaufbau Xund Führung sowie dem, was wir von Expert:innen gelernt haben, und nicht zuletzt aus unseren eigenen Erlebnissen und Fehlern.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:

  • Starkes Ich: individuelle Ansatzpunkte, um mehr Sinn und Erfüllung in der eigenen Arbeit zu erleben.

  • Starkes Wir: Ansätze, um die Zusammenarbeit im Team und als Organisation sinnvoll zu gestalten.

  • Starke Gesellschaft: gesellschaftliche Chancen und Herausforderungen, mit denen wir uns (auch) im Kontext Arbeit auseinandersetzen sollten.

Wir haben das Buch so aufgebaut, dass es entweder von vorn bis hinten durchgelesen werden kann oder dass die Kapitel, je nach Interesse, einzeln gelesen werden können.

Es enthält viele Impulse und Beispiele dafür, wie die Umsetzung in der Praxis aussehen kann. Probieren Sie aus, was Ihnen passend erscheint, und entwickeln Sie Ihre eigene New-Work-Philosophie. Der Weg zur Neuen Arbeit ist eine persönliche Reise, die für uns noch lange nicht abgeschlossen ist. Dieses Buch soll als Reiseführer dienen und wir freuen uns, wenn sich unsere Wege auf der Reise kreuzen. #onthewaytonewwork

31/
Selbstreflexion

„Wenn Sie einen Dokumentarfilm über Ihr Leben machen,
was sind die entscheidenden Momente?“

Manfred Kets de Vries, Management-Professor und Psychoanalytiker

Unsere Podcast-Folgen eröffnen wir in aller Regel mit derselben Frage: „Wie bist du der Mensch geworden, der du heute bist?“ Diese Frage beantworten unsere Gäste sehr unterschiedlich – sowohl, was die Länge angeht, als auch die Art und Weise, was und wie sie es sagen. Doch niemand nimmt diese Frage auf die leichte Schulter, denn sie berührt unsere prägenden Momente. Das können Weggabelungen sein, an denen wir richtig oder falsch abgebogen sind. Es können Fehler, besondere Erfahrungen, wichtige Begegnungen oder besondere Lebensphasen sein. Es geht bei dieser Frage um unsere Reise zu uns selbst.1

Wir Menschen schaffen es, eine Zeit lang ohne Rücksicht auf die eigenen Wünsche, Fähigkeiten und Talente zu arbeiten. Das führt uns allerdings häufig in Situationen, die uns nicht glücklich machen. Oft folgen wir Glaubenssätzen, inneren Realitäten oder fest verankerten Meinungen über uns selbst und Gesetzmäßigkeiten der Welt, ohne sie zu hinterfragen. Dazu zählen auch und ganz besonders die vielen gut gemeinten Ideen von Eltern, die häufig ihre eigenen und oft ebenfalls schon auf sie übertragenen Wahrheiten weitergeben. Früher oder später kommen die meisten von uns jedoch an den Punkt, an dem wir uns fragen, ob wir wirklich das Leben führen, das wir uns wünschen, beziehungsweise worum es uns im Leben geht. Selbstreflexion kann der erste Schritt sein, um diese Fragen zu beantworten. Wenn wir wissen, von wo aus wir starten und wohin wir wollen, haben wir gute Chancen, den für uns richtigen Weg einzuschlagen. Nur wenn wir die Notwendigkeit für Veränderungen erkennen, werden wir die Kraft finden, diese auch einzuleiten, und nur wenn wir mit uns arbeiten und nicht gegen uns, können wir selbstbestimmter, erfüllter, gesünder und damit langfristig auch glücklicher werden.

Frithjof Bergmann, der Begrender der New-Work-Bewegung, hat in Arbeit immer das Potenzial gesehen, uns Menschen zu stärken, anstatt uns zu schwächen.2 Die Voraussetzungen dafür sind die passenden Rahmenbedingungen und dass das, was wir tun, zu unseren inneren Einstellungen, unseren Ressourcen und Talenten passt. Darum beginnt die Reise zu New Work mit dem Thema Selbstreflexion. Hierbei geht es uns vor allem um das Erkennen und Annehmen unserer Persönlichkeit mitsamt unseren Stärken, Schwächen und vielleicht auch blinden Flecken. Die Welt ist voller Werkzeuge, die uns dabei helfen.

4Stärken stärken

„Die meisten Menschen glauben zu wissen, was sie können.
Sie liegen falsch. Oft wissen die Menschen, was sie nicht
können – und selbst da liegen sie häufiger falsch als richtig.
Und doch kann eine Person nur aus Stärke Leistung erbringen.
Man kann Leistung nicht auf Schwächen aufbauen,
geschweige denn auf etwas,
das man überhaupt nicht tun kann.“

Peter F. Drucker, Ökonom und Autor

Marcus Buckingham und Donald O. Clifton haben sich in ihrem beruflichen Wirken einer gemeinsamen Leidenschaft verschrieben. Sie ermutigen und befähigen Menschen dazu, ihre individuellen Stärken einzusetzen. Ihrer Erfahrung nach unterliegen die meisten Unternehmen zwei großen Irrtümern, wenn es um die Entwicklung ihrer Mitarbeiter:innen geht: der Annahme, dass jeder Mensch auf fast allen Gebieten relevante Kompetenzen erwerben kann, und dass der größte Raum für Leistungssteigerung in unseren größten Schwächen liegen würde. Wirklich erfolgreiche Unternehmer:innen und Manager:innen gehen genau vom Gegenteil aus, nämlich, dass die Talente aller Mitarbeiter:innen einzigartig und dauerhaft sind und dass der größte Spielraum für individuelle Leistungssteigerung im Bereich der ­größten Stärken und eben nicht bei den Schwächen liegt. Es gibt unzählige Verfahren, die uns bei der Suche nach unseren Stärken unterstützen können. Wir konzentrieren uns hier auf jene, die wir immer wieder von unseren Gästen gespiegelt bekommen haben und selbst seit Jahren erfolgreich einsetzen.

Der Stärkenfinder

„Da der größte Spielraum für das Wachstum eines jeden Menschen
in den Bereichen seiner größten Stärke liegt, sollten Sie Ihre Trainingszeit
und Ihr Geld darauf konzentrieren, ihn über seine Stärken aufzuklären
und Wege zu finden, um auf diesen Stärken aufzubauen, anstatt
zu versuchen, seine Fähigkeitslücken‘ zu schließen.“

Donald O. Clifton, Psychologe, Pädagoge, Autor und Unternehmer

Regelmäßig befragt das Meinungsforschungsinstitut Gallup Menschen in der ganzen Welt zum Thema Arbeit. Dabei kommt es immer wieder zu Ergebnissen, die zum Teil schockierend sind. Auf die Frage, ob Menschen in ihrem Job jeden Tag die Möglichkeit haben, das zu tun, was sie am besten können, antworten global gesehen nur 20 Prozent mit „Ja“.3 Erschwerend kommt hinzu, dass diese Zahl tendenziell noch schlechter wird, je länger jemand in einem Unternehmen beschäftigt und je höher die Position in der Hierarchie ist.

5Auf der Grundlage von über zwei Millionen Gesprächen zu den individuellen Stärken und zahlreichen Expertengesprächen haben Donald O. Clifton und sein Team insgesamt 34 menschliche Talente extrahiert.4 Nach ihrer eigenen Einschätzung kann diese Liste nicht vollständig sein, aber so wie es möglich sei, mit den 88 Tasten eines Klaviers Musik in einer Bandbreite von Mozart bis Madonna zu spielen, so gelänge es auch mit den 34 Talenten, der Individualität von Menschen gerecht zu werden. Der CliftonStrengths-Test hilft bei der Selbsteinschätzung und der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Er gibt zudem wertvolle Anregungen bei der Besetzung von Stellen, der Zusammenstellung von Teams und der Führung von Mitarbeiter:innen. Christoph hat das Tool in seiner Firma schon vor Jahren eingeführt. Jede:r neue Kolleg:in führt den CliftonStrengths-Test durch. Hierbei geht es zunächst darum, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und zu lernen, diese bestmöglich in die Zusammenarbeit einzubringen und die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Außerdem nutzt das Team diese Information, um regelmäßig abzugleichen, ob alle Kolleg:innen optimal eingesetzt sind und wer bei neuen Projekten oder zu vergebenden Rollen die passenden Fähigkeiten mitbringt. Jedes Teammitglied zeigt außerdem seine fünf Topstärken öffentlich im Slack-Profil. Die gefühlte Zufriedenheit und die Qualität und Quantität des Outputs haben sich seitdem signifikant verbessert. Es gibt weniger Konflikte und die verbleibenden Konflikte werden unter Kenntnis der Stärken der jeweiligen Beteiligten schneller und nachhaltiger gelöst.

Die 24 Charakterstärken

„Das gute Leben besteht darin, Glück zu erlangen,
indem wir jeden Tag unsere Stärken in den Hauptbereichen
des Lebens einsetzen. Das sinnvolle Leben fügt eine weitere
Komponente hinzu: die Nutzung derselben Stärken,
um Wissen, Macht oder Güte weiterzugeben.“

Martin Seligman, Psychologe und Autor

Der Psychologe Martin Seligman gilt als einer der Wegbereiter der positiven Psycho­logie. Sein Ziel: „Zunehmendes Aufblühen durch die Verstärkung von positiven Gefühlen, Engagement, Sinn, positiven Beziehungen und Erfolg.“5 Hierfür haben er, sein Kollege Christopher Peterson und ein Team aus insgesamt 55 Wissenschaftler:innen drei Jahre lang die zentralen Werke und Studien der Menschheitsgeschichte untersucht, die sich mit dem Themenkomplex „menschliche Stärken“ befassen. Angefangen bei Aristoteles und Platon, über die großen Weltreligionen bis hin zu zahlreichen anderen großen Denker:innen und Philosoph:innen der letzten 2.500 Jahre, ist diese Arbeit der umfassendste Versuch, die positiven Stärken beziehungsweise Eigenschaften des Menschen zu überprüfen, zusammenzusetzen, zu erforschen und zu klassifizieren. Das Ergebnis ist eine gemeinsame Sprache zum Verständnis und zur Diskussion dieser Kern-Kapazitäten.6

Der daraus entstandene Test ordnet 24 Charakterstärken aus sechs Gruppen7 in eine individuelle Reihenfolge. Der dazu verwendete Fragebogen, der auch in deutscher 6Sprache frei zugänglich ist, wurde vom Values in Action Institute (VIA) unter der Leitung von Peterson und Seligman erstellt.8

Der Test bestätigt häufig viel von dem, was wir bereits intuitiv über uns wissen. Es sind allerdings auch Überraschungen möglich und auch die Reihenfolge liefert spannende Erkenntnisse. Für Martin Seligman hat allein die Kenntnis der Charakterstärken einen großen Effekt. Sie vermittle der Person das Gefühl von Inhaberschaft und Authentizität, verleihe Begeisterungsfähigkeit, ermögliche eine steile Lernkurve, stärke die Motivation, unsere Stärken einzusetzen, und unterstütze uns dabei, die für uns richtigen Projekte und Tätigkeitsfelder zu entdecken und uns mit Freude und Enthusiasmus einzubringen.

Details

Seiten
402
ISBN (PDF)
9783800666607
ISBN (ePUB)
9783800670109
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (März)
Schlagworte
Agilität Arbeitsleben Führung Neues Arbeiten Personalentwicklung

Autoren

  • Swantje Allmers (Autor:in)

  • Christoph Magnussen (Autor:in)

  • Michael Trautmann (Autor:in)

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